24.12.2008

Twitter trifft auf die reale Welt oder wie notleidende auf Follower warten

Ich selbst “stolperte” über die Info erst sehr spät. Doch spät ist nicht zu spät!

Die Kollegen der Hannoverschen Allgemeinen haben sich in diesem Jahr zu einer schon fast kuriosen Aktion entschieden. Kurios sei hier mal als sehr positiv anzusehen. Sie haben den Web2.0-Dienst Twitter mal wirklich wörtlich genommen. Social-Networking ist der Hype und Quasi-Standard im heutigen Internet. Das Social-Networking aber so gar nicht und ausschließlich im Internet stattfindet erfahren wir insbesondere kurz vor Weihnachten jedes Jahr wieder. Es wird gesammelt - für bedürftige Menschen, notleidende Tiere, Wasserpumpen in aller Welt und viele andere Dinge mehr - an jeder Straßenecke, im Fernsehen und vor unserer Tür. Ich frage mich jährlich aufs neue: Wieso immer nur vor Weihnachten? Haben wir da nicht eh genug Ausgaben? Geschenke? Steuernachzahlungen? Öl für die Heizung? Wäre nicht eigentlich fast im gesamten “Restjahr” mehr Finanzkapital flüssig?
Mit dem Adventskalender-Podcast habe ich ja in den letzten 23 Tagen eine Aktion versucht erfolgreich durch die Welt des Web2.0 zu geleiten, die verschiedensten Organisationen hoffentlich ein wenig Geld in die Spendenkassen gespült hat.
Eben jedoch sauste ein Tweet an mir vorüber, geschrieben von Karla Kolumna der Podcastszene: “Spende 1€ für jeden Neufollower von @HAZde“. Nun followe ich natürlich mit. Es kostet nun wirklich wenig Überwindung dort auf den Button zu klicken und die Aktion ist eine gelungene Vermischung zweier Welten. Welten zwischen denen ich mich in letzter Zeit immer häufiger bewege: Der des Web2.0 und der mit den Schafen auf der Weide gegenüber.
Auch wenn die Hilfsbedürftigen vermutlich keine Ahnung davon haben, was ein “Follower” ist und wie man denn twittert. Es ist doch ein geniales Gefühl zu wissen: Das Web2.0 ist doch nicht ausschliesslich eine Kombination aus Sozial-Kompetenz-Verstümmelung und Community-Gigantomanie!
Die Idee ist mindestens so einfach wie der Dienst selbst. Für jeden neuen Follower des HAZ-Twitter-Profiles wird ein Euro gespendet. Und zwar aus dem privaten Portemonnaie der Kollegen höchst selbst! Na? Vielleicht rundet ja die Verlagsleitung am Ende noch auf?

Also: Wenn auch nur noch wenig Zeit ist: Followen was das Zeug hält :) HAZde

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