30.05.2009

Google Internet-Flat führt zu Timeout an der Supermarktkasse

Mensch, welch ein Tag… Und dabei ist es grad mal 17 Uhr. Wie kann ein Tag, der um 8 Uhr so harmlos aussieht, soviel Mist produzieren?
Irgendwie begrüßte mich der Busfahrer kurz vorm Wach werden um 7 Uhr schlicht unfreundlich.
Dabei habe ich mir wirklich nicht viel gedacht. Auf dem Weg in die Stadt dann, hat er es wirklich fertig bekommen, die Breite seines Gefährts so gar nicht einschätzen zu können. Ständig standen wir im Anschluss an eine Vollbremsung irgendwo plötzlich herum und warteten auf den Weihnachtsmann. Um dann, etwas später mit einem Meter Platz auf jeder Seite, an geparkten Autos vorbei zu kriechen.

Im Laufe des Vormittages dann, hat Symfony - ein PHP Framework, also eine Software um Internetseiten zu erstellen - genau dort weiter gemacht, wo der Busfahrer aufhörte. Ich will mit dem Framework eigentlich gerne Programmieren. Einige Projekte von Bekannten sind erfolgreich damit entwickelt und Sie schwärmen mir davon vor.
Eigentlich ist Symfony - soweit ich das bisher beurteilen kann - auch wirklich gut. Nur es kam wie es bei mir immer kommt - zumindest falls ich mir mal überlege Open Source Software einzusetzen: Ein Symfony-Plugin will einfach nicht mit mir kooperieren. Ich habe mir extra ein Buch gekauft (ich kaufe mir eigentlich nie Bücher, wenn ich etwas lernen will); dies Buch ist exakt auf meinen Fall zugeschnitten. Ich nutze die selbe Software in der selben Version. Es funktioniert nur schlicht nicht. Der Grund: Fehler! Warum finde immer ich Fehler? Warum finde ich sie immer sofort? Gönnt mir denn wirklich niemand mal ein Erfolgserlebnis? Wenn doch wenigstens die Grundlagen erst mal klappen, dann kümmere ich mich doch gern etwas später auch um Bugs… Aber in den ersten Stunden nach Kennenlernen?
Ich mutiere immer weiter zum bekennenden Open Source Hasser. Ich finde Fehler in Open Source. Ich finde sie immer und ich finde sie sofort. Jedes Mal… Oder finden die Fehler mich?
Na gut, nachdem ich also erkennen durfte, dass weiterarbeiten heute nicht mehr drin ist - dem Bug sei dank - dachte ich mir… Gehst Du einkaufen. Zu Vodafone wollte ich auch.

Also Vodafone liegt direkt auf dem Weg, rein in den Laden. Dort bin ich Kunde seit 1996. Also lange. Ich wollte gern wissen, wie ich günstig mit dem Blackberry Storm telefonieren, E-Mails und Internet auf eine Kette bekomme. O2 hat mit dem O2o einfach ein geniales Produkt auf den Markt gebracht. Das könnte mich schon von Vodafone weglocken. Soweit auch alles gut.
Plötzlich erklärt der Gute mir: Wenn sie die Webseite direkt aufrufen, brauchen sie eine Flatrate, sonnst ist Ihr Traffic-verbrauch zu hoch. Ja klar! soweit bin ich auch schon.
Aber was heißt denn "direkt aufrufen"? Sein Tipp: Die Webseite über Google aufrufen, dann ist’s kostenlos!
Bitte? Abgesehen davon, dass ich das als technisch fast unmöglich ansehe, woher haben die solch einen Mist? Warum erzählen die mir den? Was passiert, wenn das wirklich jemand macht? Wer übernimmt dann die immensen Traffickosten?

Na gut, auf dem Providergeschäft weiter zum Lebensmittelhändler… Ständig bleiben die Menschen direkt vor mir stehen. Von Kindern bin ich das gewöhnt, aber wieso wollen Erwachsene sich jetzt auch noch von mir überrennen lassen? Nur weil ich Erste Hilfe kann?

Wenig Zeit, nur 20 Minuten, dann fährt der Bus in Richtung Heimat. Also schnell die Sachen in den Korb gepackt und zur Kasse. Zwei Kassen offen, die eine recht voll, die andere fast leer. Ich nehme die fast leere und denke dabei: Das war bestimmt falsch.
Na Klar. Die junge Oma vor mir, hat gestern Ihren Kassenbon hier vergessen. Ob man den denn nicht aufgehoben hätte.
Bestimmt! Da war sie garantiert die einzige.
Noch faszinierender die Reaktion der Kassiererin: Sie sucht!
Sie wird erwartungsgemäß nicht fündig, fängt dafür aber damit an, die diversen Kleinigkeiten über den Scanner zu bewegen. Am Ende, bezahlt die Dame. Ungewöhnlicher Weise mit zwei Scheinen, 15 Euro. Kein Kleingeld, kein Suchen. Dafür rechnet die Frau hinter der Kasse lange nach… Ja Himmel, wie viel gibt’s wohl zurück, wenn 13 Euro genau auf der Kasse stehen?

So, endlich! Ich habe den Bus verpasst. Sitze jetzt an der Haltestelle, warte auf den nächsten und schreibe einen Bolgeintrag. Schönes Wochenende!

03.05.2009

1. Mai, Die Bahn steht, Die Polizei wartet

Guten Morgen!

Ich sitze nun im Bahnhof Hannover, genauer im Cafe Colosseum. Habe grad mein Frühstück hier bestellt.
Eigentlich sollte ich in wenigen Minuten Hamburg erreichen, werde ich aber nicht.
Pünktlich um 4:10 Uhr bin ich zu Hause los, pünktlich war ich am Bahnhof in Herford, pünktlich kam der Zug - ein Regional Express der Bahn.
Direkt nach dem Einstieg explodierte der erste Feuerlöscher - gewollt von einige Jugenlichen - und ein Großraumabteil war - zu Weihnachten könnte es nicht schöner sein - Schneeweiß. Eigentlich passierte weiter nicht viel, der Zug wartete erst, fuhr dann aber doch los. Ich - das Atmen fiel wirklich schwer - suchte meinen Weg durch den Nebel, auf zum nächsten Wagen.

Dort angekommen war mir klar, wieso ich besser im Bett geblieben wäre. Einige hundert Jugendliche radanlierten und prügelten auf den rollenden Personenbeförderer ein. Nagut - dachte ich - auch das wird irgendwie an mir vorüber gehen. Gefehlt! In Bad Oeynhausen endlich, entschied sich die Deutsche Bahn stehen zu bleiben.
Nicht das jemand für Ordnung sorgte. Die Jugend radalierte nur heftiger: Sie wollten nach Hause!
40 Minuten musste der stehende Zug leiden. Beeindruckend, denn wären wir gefahren, sie wären lieb gewesen. Nun war der Mob endgültig sauer.

40 Minuten stand ich also im absoluten Dunkel - Die Beleuchtung im Wagen war ausgefallen - auf dem Bahnhof. Ich dachte: “Die holen sicher die Polizei”. Nein! Irgendwann dann ging es einfach weiter. Die Begründung? “Randalierende Fahrgäste”… Ja, die sind immernoch da, die randalieren immernoch.

In Wunstorf dann, die meisten waren zwischenzeitlich ausgestiegen, wollten massig Polizisten irgendetwas im Zug klären. Was auch immer! Es gab nix mehr zu klären. Aber den Schlagstock hatten sie vorsichtshalber schonmal in der Hand. Gut das andere Fahrgäste jetzt fast ne Stunde ohne Stock sich hätten wehren müssen.

Der Anschlußzug ist nun natürlich weg. Der Termin in Hamburg nicht mehr einzuhalten. Der einzige halbwegst passende Zug fährt am 2.Mai nicht. Ich darf also in Ruhe frühstücken und Blogartikel schreiben.
Der Bahnmitarbeiter hier in Hannover behandelt mich, als hätte ich die Meute angestiftet.

Ich glaube langsam eine Theorie entwickeln zu müssen, warum der Zug so lange in Bad Oeynhausen gestanden hat: Wenn die Versicherung der Bahn schon eine Renovierung finanziert, dann muss wenigstens auch genug zum reparieren da sein. Schön wär es gewesen, irgendwer hätte mal eine Info ins Mikrofon gehaucht. Die Bahn steht, am 2.Mai in Bad Oeynhausen, und steht, und steht, und steht…..